Mit elektrohydraulischen Achsen werden die physikalischen Vorteile der Hydraulik wie kompakte Bauart, hohe Kraftdichte und Verschleißbeständigkeit um einfache Installation und gute Energieeffizienz sowie Regelung über Software erweitert. Sie haben sich in den vergangenen Jahren bei verschiedenen Herstellern etabliert. Allerdings sind die verfügbaren elektrohydraulischen Kompaktachsen aufgrund ihrer begrenzten Nennleistung hauptsächlich für Automatisierungsaufgaben oder den Einsatz in Werkzeugmaschinen geeignet. Demgegenüber setzt der von Hunger Hydraulik entwickelte HungerDrive bei einer Nennkraft von 2.500 kN an, wobei – getreu dem Motto: „how big do you want it“ – noch weit höhere Nennlasten berücksichtigt werden können.

Die elektrohydraulische Kompaktachse HungerDrive wurde gezielt für den Kundenkreis der Hunger-Hydraulik-Gruppe entwickelt, der Bedarf an großen und leistungsstarken hydraulischen Antrieben hat. Des Weiteren wurde großer Wert darauf gelegt, dass auch Differential- Hydraulikzylinder im 2-Quadranten- oder im 4-Quadrantenbetrieb angeboten werden können.

Der HungerDrive kann sowohl als Kompaktachse mit auf dem Hydraulikzylinder aufgebauten Komponenten wie Motor-Pumpeneinheit, Steuerblock und Ausgleichsbehälter ausgeführt werden, als auch mit dezentral angeordneten Komponenten. Entscheidend für das jeweilige Design sind die Platzverhältnisse sowie die Umgebungsbedingungen. Die Funktion des HungerDrive wird davon jedoch nicht beeinflusst.

Die als Antrieb verwendeten AC-Servomotore werden je nach Anforderungsprofil mit geeigneten Hydraulikpumpen oder Doppelpumpen kombiniert und stellen in jedem Fall eine optimierte Lösung für den Kunden dar. Sämtliche Einstellungen wie Hydraulikdruck, Volumenstrom oder Zylinderposition werden durch die elektrische Ansteuerung über das Drehmoment und die Drehzahl der Hydraulikpumpe geregelt. Dadurch läuft die Antriebseinheit nur dann, wenn am Verbraucher auch tatsächlich Leistung benötigt wird. Das wirkt sich positiv auf Energieverbrauch, Wärmeentwicklung oder Geräuschemission aus.

Der HungerDrive wird von unseren Spezialisten gemäß den Kundenerfordernissen konfiguriert, gefertigt und im Werk vorab in Betrieb genommen. Nach dem Einbau beim Kunden sind lediglich der elektrische Anschluss der Kompaktachse sowie die Einbindung in die Maschinensteuerung vorzunehmen. Die elektrischen Schnittstellen sind dabei hinlänglich bekannt, ein Hydraulikspezialist ist für die Inbetriebnahme vor Ort nicht erforderlich.

Erste Anwendungen wurden in Schwerlast-Transporteinheiten realisiert, wobei eine Nivelliereinheit mit HungerDrive für die Ausbalancierung und Abstützung der Nutzlast sorgt. Weitere Einsatzgebiete sehen wir in mobilen Krananlagen, Tagebauanwendungen, metallverarbeitenden Anlagen oder im Offshore- Bereich.